Samstag, 28. Mai 2011

7 - Der Kabelkanal

(Vorherige Kapitel: Kapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5aKapitel 5bKapitel 5c, Kapitel 6)

Wie in Kapitel 6 beschrieben erfüllt der Kabelkanal keinerlei akustische Funktion. Er dient lediglich der optischen Raumästhetik und der Praktikabilität des Raums.


Ergo werde ich auch nicht so viel Zeit und Worte darauf verwenden, ihn zu beschreiben. Trotzdem kurz:

  • Der Kabelkanal wird als L-Form bestehend aus Multiplex-Platten in Birkenoptik mit 1,2 cm Stärke gebaut.
  • Er liegt an den Wänden auf einer Kieferleiste (Rechteckleiste 10 x 40 mm) auf, so dass er nicht nach unten abkippen kann und die Front gerade bleibt. Da keinerlei Gewicht auf dem Kabelkanal liegen wird (die oberhalb angebrachten Absorber hängen später vollständig an der Wand und liegen NICHT auf!) reicht diese Konstruktion vollkommen aus.
  • Die Kabelkanalelemente werden hinterher vollständig im Baukastenprinzip entfernbar und wieder ansetzbar konstuiert, damit später Korrekturen / Ergänzungen an den Kabelwegen leicht vorgenommen und in den Kanal integriert werden können.
Zunächst werden die einzelnen Platten (Front: 10cm Höhe, obere Platte 18,2 cm) zusammen geleimt und im Anschluss entweder mit dünnen Schrauben (Vorsicht! Das Holz platzt leicht auf!) oder dünnen Sockelleistenstiften miteinander fest verbunden. Um die Konstruktion in Ruhe trocknen zu lassen, habe ich sie vor dem Nageln (in diesem Fall mit einem Elektrotacker) mit Schraubzwingen gehalten.

Aus optischen Gründen habe ich die Frontplatte durchgehend angebracht und die obere Platte dahinter verbunden. Daher auch das seltsame Maß der oberen Platte mit ihren 18,2 cm. Zusammen mit der Plattendicke der Front ergibt sich so eine Tiefe des gesamten Kanals von 20cm.

Die Platten kurz nach der Verleimung. 10cm Front (rechts) und die "obere Platte" (hier upside-down liegend).

Sieht etwas wuchtig aus mit den vielen Schraubzwingen, aber keine Angst, das werden später noch viel mehr :-)
Sie ahnen es schon: Die Elemente des Kabelkanals müssen ja irgendwie aneinander stoßen (sei es durch die Länge, die man für solche Platten auch im bestsortierten Holzhandel nicht bekommt oder ganz einfach in den Raumecken).

Die Stoßkanten an den Längen sind kein Problem. Hat man diese z.B. vom Holzfachhandel maßgenau schneiden lassen, ist das Ganze ja fast wie ein Baukastensystem. In den Ecken wird es aber schon schwieriger. Hier kommt man um Gährungsschnitte nicht drumrum.

Wenn Sie hiermit keine Erfahrung haben, lassen Sie sich das lieber vom Schreiner erstellen, sonst sieht alles hinterher schrecklich aus und passt nicht richtig aneinander. Oder Sie gehen ein kleines Risiko ein und schneiden auch die Gährungsschnitte selber (ich war so mutig) und verdecken kleinere Stellen hinterher mit Aluleisten. Zum Glück hatte ich das ohnehin vor, aber - wenn ich ehrlich bin - sind diese kleinen Verschönerungen nach meinen Gährungsschnitten zur Pflicht geworden :-).

Wenn alles soweit sitzt, kommt die Kür: Suchen Sie sich ein paar schöne Stellen für Steckdosen aus und schneiden Sie mit der Stichsäge die entsprechenden Rechtecke aus.

Hat man auch das fertig, werden alle Teile geschliffen (so richtig, am besten mit einem Schleifgerät), ein erstes Mal lackiert (bei mir: Klarlack seidenmatt), erneut geschliffen, diesmal nur mit feinem Schmirgelpapier zum Anrauen und ein zweites bzw. drittes Mal lackiert.

Fertig ist der Kabelkanal. Das Nervigste daran ist die Lackiererei und die Angst vor den Gährungsschnitten :-).

Weiter mit den Lautsprecherständern.

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